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Gründung

Vorgeschichte zur Entstehung des Klosters

In die Zeit des “Avignoner Exil” der Päpste fällt die Gestalt Kaiser Ludwig IV, gemeinhin Ludwig der Bayer genannt (1314-1347). Ihm gegenüber steht der Avignon-Papst Johannes XXII. (1316-34), der den Kaiser unter fadenscheinigem Vorwand im Jahr 1323 von seinem Amt suspendiert und sich ihm feindlich gegenüber stellt. In dem Streit zwischen Sacerdotium und Imperium geht es nicht um Glaubensfragen, sondern um rein politische Ziele. Auf seinem Romzug wurde Kaiser Ludwig IV. 1327 zum König und 1328 durch Sciarra Colonna zum Kaiser gekrönt. Der Papst erklärte diese Kaiserkrönung für nichtig und verurteilte den Kaiser als Ketzer. Daraufhin verkündete der Kaiser die Absetzung des Papstes. Durch das römische Volk folgte die Wahl Papst Nikolaus’ V. Fehlende finanzielle Mittel zwangen allerdings den Kaiser zum Rückzug in die kaisertreue Stadt Pisa, wo sich ihm u. a. Wilhelm v. Ockham anschlossen. Durch den Verkauf kaiserlicher Rechte gelang es dem Kaiser sich soweit zu sanieren, daß er mit seinem Heer über den Brenner zurückkehren konnte, um im Reich und in seinem Herzogtum nach dem Rechten zu sehen. Papst Nikolaus V. blieb in Rom zurück und unterwarf sich Johannes XXII. Kaiser Ludwig machte unter anderem auf seiner Heimreise auch Station in Partenkirchen, das noch nicht zu seinen Erblanden gehörte. Partenkirchen gehörte zur Grafschaft Werdenfels und seit 1294 dem Bistum Freising. In nächster Nähe von Oberau gründete der Kaiser 1330 persönlich das Benediktinerkloster, dessen Grundstein ein aus Pisa mitgebrachtes Marienbild ist.

Vorgeschichte zur Entstehung des Klosters

In die Zeit des “Avignoner Exil” der Päpste fällt die Gestalt Kaiser Ludwig IV, gemeinhin Ludwig der Bayer genannt (1314-1347). Ihm gegenüber steht der Avignon-Papst Johannes XXII. (1316-34), der den Kaiser unter fadenscheinigem Vorwand im Jahr 1323 von seinem Amt suspendiert und sich ihm feindlich gegenüber stellt. In dem Streit zwischen Sacerdotium und Imperium geht es nicht um Glaubensfragen, sondern um rein politische Ziele. Auf seinem Romzug wurde Kaiser Ludwig IV. 1327 zum König und 1328 durch Sciarra Colonna zum Kaiser gekrönt. Der Papst erklärte diese Kaiserkrönung für nichtig und verurteilte den Kaiser als Ketzer. Daraufhin verkündete der Kaiser die Absetzung des Papstes. Durch das römische Volk folgte die Wahl Papst Nikolaus’ V. Fehlende finanzielle Mittel zwangen allerdings den Kaiser zum Rückzug in die kaisertreue Stadt Pisa, wo sich ihm u. a. Wilhelm v. Ockham anschlossen. Durch den Verkauf kaiserlicher Rechte gelang es dem Kaiser sich soweit zu sanieren, daß er mit seinem Heer über den Brenner zurückkehren konnte, um im Reich und in seinem Herzogtum nach dem Rechten zu sehen. Papst Nikolaus V. blieb in Rom zurück und unterwarf sich Johannes XXII. Kaiser Ludwig machte unter anderem auf seiner Heimreise auch Station in Partenkirchen, das noch nicht zu seinen Erblanden gehörte. Partenkirchen gehörte zur Grafschaft Werdenfels und seit 1294 dem Bistum Freising. In nächster Nähe von Oberau gründete der Kaiser 1330 persönlich das Benediktinerkloster, dessen Grundstein ein aus Pisa mitgebrachtes Marienbild ist.

Gründung des Klosters

Ludwig der IV., genannt „der Bayer“, befand sich im Jahre 1330 auf dem Rückweg von einem Romfeldzug, bei dem er sich selber zum Kaiser gekrönt hatte. Vom Papst als Ketzer bezeichnet, gründete er, der Exkommunizierte, im „Ampferang“ (Ammertal) ein Benediktinerkloster mit angeschlossenem adeligen Ritterstift. Die aus Pisa vom Kaiser mitgebrachte kleine Marmorstatue der Muttergottes mit dem Jesuskind, wurde zum religiösen Grundstein des Klosters, zu seiner eigentlichen Stifterin, bestimmt und wird auch heute noch als „Unsere Liebe Frau Stifterin“ verehrt. Schon der Name des Ortes weist auf eines der Gründungsmotive Ettals hin. Die Lage des Klosters im Ammertal auf etwa 900 m Höhe läßt auf das ungewöhnliche dieser Gründung schließen. Wie sollte ein solches Benediktinerkloster jemals bestand haben? Sowohl Witterungsbedingungen als Grund und Boden sind alles andere als für ein eigenständiges Benediktinerkloster geeignet. Ettal – ursprünglich ê-tal stellt wohl die Erfüllung eines Gelübdes dar. Im “Liber certarum historiarum” (1340-1343) des Abtes und Geschichtsschreibers Johannes von Viktring (um 1270-1347) von 1342 wird der Name Ettal zum ersten Mal als ein Tal des Bündnisses (vallum legis = Tal des Bündnisses) beschrieben. Eine andere Deutung spricht davon, daß der Kaiser das Ammertal Maria angelobt hat und das Kloster so “unser frawen ê-tal”, “unserer Frau (Maria) angelobte” nannte. Ursprünglich hieß das Hochtal zwischen Loisach und den Ammergauer Bergen “Ampferang” und war schon zur Merowingerzeit besiedelt, worüber Gräberfunde aus dem 6./7. Jahrhundert Zeugnis geben. Doch dürften die Gründe für eine Klostergründung in diesen Hochtal keineswegs nur auf ein Gelübde zurückgehen. Umstände, Voraussetzung und Form der Gründung Ettals sind bis heute nicht ausreichend klar.

Motive, die zur Gründung des Kloster führten

Motive, die zur Gründung des Kloster führten

Daß Ettal eine ureigenste und auch einmalige Idee Ludwig IV. ist, kann man nicht bezweifeln. Daß es allerdings, wie es in der Ritterregel heißt “… unserm Herren als loblich und als andechtichlich darinne gedient werde, daz wir und alle unser Vordern und Nachkommen, und alle Krisenheit an Sel und an Leib gen Got getröstet werden …” der einzige Beweggrund ist, ist zu bezweifeln, da damit noch keineswegs geklärt ist, warum Ludwig IV. in diesem Hochtal ein Kloster mit einem Ritterstift gegründet hat. Der primäre Beweggrund zur Gründung Ettals dürfte wohl handelspolitischer Natur sein: die Erschließung und Sicherung der Handelsstraße Augsburg – Verona. Weiterhin sollte wohl am südlichsten Punkt des Hausmachtgebietes von Bayern – München ein Stützpunkt geschaffen werden, von dem aus sich der Weg nach Italien kontrollieren ließ. So ungewöhnlich wie der Gründungsvorgang ist die Gründung selbst: denn nicht nur ein Benediktinerkloster wurde ins Leben gerufen, sondern auch ein “Stift mit kaiserlichen Statuten für verehelichte Ritter” . Der schon zitierte Abt Johannes von Viktring schreibt von Ettal, daß es ein “monasterium nove consuetudinis et acentus inaudite”, ein “Kloster von neuer und unerhörlicher Art” ist. Das Außergewöhnliche an dieser Gründung wird uns klar durch die schon erwähnte “Ritterregel”, die in der Form einer Urkunde eine Lebensordnung für Ritter festlegt und auf den 17. August 1332 datiert ist, tatsächlich jedoch erst nach 1339/40 geschrieben wurde. Nach dieser Regel sollte neben den 20 Benediktinermönchen (14 Priester- und 6 Laienmönche) auch ein Ritterkonvent unter einem “Meister” in Ettal Heimat finden. Es bestanden sozusagen drei Konvente nebeneinander: der Mönchskonvent unter dem Abt, der Ritterkonvent (12 Ritter) unter einem Meister und der Frauenkonvent (12 Rittersfrauen und 6 Witwen) unter einer Meisterin. Für die Gründung des Mönchskonventes wurde der Abt des dem Kaiser nahestehenden Klosters Reichenbach (Oberpfalz), Friedrich der Heinrichsreutter, beauftragt. Er war der Beichtvater Ludwig IV. Als erster Abt der neuen Gründung wurde ein Konventuale seines Klosters, Heinrich Friedrich Rieter aus der Nürnberger Patrizierfamilie eingesetzt. Erstmals tritt im Jahr 1333 der Ritter Albrecht von Glampfenberg als Meister in Erscheinung. Im Zusammenhang mit den zahlreichen Ritterorden des Hochmittelalters ist auch die Ettaler Ritterregel zu sehen, die am ehesten eine Verwandtschaft zur Deutschherrenregel aufweist. Die Frage, ob Kaiser Ludwig mit dieser Doppelgründung von Mönchs- und Ritterkonvent die Idee einer Burg des “Heiligen Gral” verwirklichte, wie es P. Placidus Glasthaner meint, wird wohl nicht geklärt werden können. Auf jeden Fall dürfen mehr als diese “Grals-Idee” politische und fromme Gründe ausschlaggebend für die Gründung gewesen sein. Nicht zu übersehen ist allerdings die bauliche Auswirkung dieses Doppelkonventes: Vor der gotischen Zwölfeck-Kirche erstreckt sich ein Quadrat von ca. 100 m x 100 m, das auf der Nordseite den Ritterkonvent beherbergte, auf der Südseite den Mönchskonvent. Der Bau und die Formung Ettals vollzog sich allerdings recht langsam und es dauerte sicherlich einige Jahre, bis tatsächlich die ersten Mönche nach Ettal kamen. Vermutlicherweise gelangte das Ritterstift nie zu der in der Ritterregel beschriebenen Form. Mit dem Tod des Kaisers 1347 wurde dem Kloster und dem Ritterkonvent ein Teil der Dotationen durch den Herzog entzogen und wohl bald danach – der genaue Zeitpunkt ist unbekannt – auch der Ritterkonvent aufgelöst. Der noch bestehende Mönchskonvent erhielt erst 1368 die kirchliche Bestätigung. Das Recht auf Gebrauch der Pontifikalien wurden Ettal erst 1389 zugesprochen. Am 5. Mai 1370 wurde die Kirche unter Anwesenheit der herzoglichen Familie durch den Bischof von Freising, Paul von Jägerdorf, geweiht. Für eine innere und äußere Festigung des Klosters dürfte Abt Konrad Kummersprugger verantwortlich sein, obwohl die Situation Ettals auch nach ihm im frühen 15. Jahrhundert schwierig gewesen ist. Zum Besitz des Klosters zählten in dieser Zeit das Ammer- und Graswangtal, die Gebiete um den Staffelsee hin bis nach Huglfing und einige vereinzelt liegende Hofmarken, z. B. Aubing und Neuried bei München, dazu ein größeres Gebiet im Lechrain mit den Orten Egling, Mering und Merching. Der Ettaler Besitz hat sich bis zur Säkularisation 1803 als der drittgrößte klösterliche Grundbesitz nach Tegernsee und Niederaltaich ausgebildet.

Die Gründungslegende

Die Gründungslegende

An dieser Stelle soll auch die Gründungslegende, die wohl um das Jahr 1388 von einem Mönch in St. Emmeram verfaßt wurde, erwähnt werden. In dem Werk “Fundationes monasteriorum Bavariae”, einer lateinischen Handschrift, sind Gründungslegenden bayerischer Klöster niedergeschrieben. Nach und nach wird diese Gründungslegende ausgeschmückt und nach 1488 geschrieben und 1502 in Wessobrunn gedruckt. Diese ausgeschmückte Legende besagt folgendes über die Gründung: Als Kaiser Ludwig auf seiner Reise nach Rom in große Bedrängnis gekommen war und gerne wieder in sein Herzogtum Bayern zurückkehren wollte, erschien dem Kaiser in der großen Bedrängnis sodann ein “grauer Mönch”, der ihm zusagte, daß er mit einem Gelöbnis aus seiner mißlichen Lage kommen könne. Der Kaiser solle “im Ampferang” zur Ehre Gottes und der Gottesmutter bauen. Da der Kaiser die Stelle “im Ampferang” nicht kannte, versprach der Mönche, daß er ihm diese Stelle wohl zeigen werde. So gelobte der Kaiser die Gründung des Klosters und der Mönch übergab ihm ein Marienbild aus weißem Marmor. Die Zusage des Mönches, daß der Kaiser aus seiner mißlichen Lage errettet werde ging auch in Erfüllung. Als der Kaiser dann in Partenkirchen war, fragte er einen Jäger, wo der Ampferang ist. Dieser Jäger ritt mit dem Kaiser an die besagte Stelle. In diesem dichten Wald, der wohl von Räubern beherrscht wurde. An einem alten Baum sank das Pferd des Kaisers dann dreimal hintereinander nieder. Dies war dann die Stelle, an der das Kloster gebaut werden sollte. Die Legende berichtet dann auch schon von 12 Rittern, die in dem Kloster lebten. Der Name “Ettal” geht, so die Legende auch auf den Kaiser zurück. So weit die legendenhafte Erzählung über die Gründung des Kloster, in der trotz aller Ausschmückungen ein großer Wahrheitsgehalt liegt.