Tag des Sports 2022
Am 02.06.22 fand der diesjährige Tag des Sports auf dem Sportgelände in Oberammergau statt. Trotz unsicherer Wettervorhersage ging die Fachschaft Sport das Wagnis ein, die Veranstaltung wie geplant stattfinden zu lassen. Die Rechnung ging auf, denn das Wetter war gerade richtig für den Sport auf dem Grün – mit Wolken, die angenehmen Schatten spendeten und nur einem kurzen Nieselschauer zuließen, um die hitzigen Gemüter abzukühlen.
Der Plan
Jede Klasse stellt zwei Teams – eins tritt im Fußball, das zweite im Ultimate Frisbee an. In beiden Sportarten soll ein Turnier abgehalten werden und zwar im Modus „Jeder gegen Jeden“. Um eine gewisse Fairness zu bewahren, sollen natürlich die Unterstufe und die Mittelstufe jeweils unter sich bleiben! Die Q11 stellt Schiedsrichter und sorgt für das leibliche Wohl. Und dann der krönende Abschluss: das Rückspiel des letztjährigen Lehrer – Schüler Fußballspiels.
Die Turniere
Zwar standen die Klassen mit ganz unterschiedlichen Ambitionen auf dem Platz – manche wollten gar jedes einzelne Spiel gewinnen, anderen reichte es, nur dem Erzrivalen (der Parallelklasse) nicht zu unterliegen – doch so hatten eben alle etwas zu verlieren oder zu gewinnen. Entsprechend heiß ging es her und es wurde sich nichts, ja wirklich gar nichts geschenkt. Dennoch blieb man überwiegend fair und die Schiedrichter der Q11 hatten alles im Griff. Auch der verzweifelte Versuch der Fußballer aus der K10, einen Oberstufler einzuwechseln, wurde prompt bemerkt und mit drei Gegentoren sanktioniert! Grundsätzlich wurden beim Fußball jeweils nach 5 Minuten alle Feldspieler ausgewechselt, so dass die Beine immer frisch waren und sich niemand zurückhalten musste. Parallel trat dann auf dem zweiten Platz jeweils die andere Hälfte der Klasse im Ultimate Frisbee an, was für viele Neuland war. Entsprechend unbeholfen wirkten die Spiele zu Beginn, nämlich mit praktisch allen Spielern auf einem Haufen. Auch hier hatten die Schiedrichter der Q11 alle Hände voll zu tun – allerdings mehr mit dem Erklären der Regeln. Doch man hatte den Dreh bald raus und lernte das Feld zu nutzen.
Das Ergebnis
Unterstufe Mittelstufe
Fußball Ultimate Frisbee Fußball Ultimate Frisbee
1. Platz: 7a 7b 10 8b
2. Platz: 5a 6b 9 10
3. Platz: 6a 5a 8b 8a
Die Revanche
Dem Duell Lehrer gegen Schüler (Oberstufe) hatten viele entgegen gefiebert, denn schon im vergangen Schuljahr war es hart umkämpft. Letztes Jahr präsentierten sich die Schüler sehr selbstbewusst und sprachen in großen Tönen – vor dem Spiel. Dann kam die Ernüchterung mit der 3:2 Niederlage gegen die Lehrer. Man hatte das Können der Pädagogen deutlich unterschätzt und vor allem auch die eigene Kondition in der Mittagssonne überschätzt – waren die Schüler doch in der zweiten Halbzeit kaum noch aktiv. Auch das Zusammenspiel der „echten Fußballer“, die im Verein aktiv sind und jenen, die sonst andere Sportarten verfolgen, stellte sich als schwierig dar, sodass jeder Fehlpass eine mögliche Zündquelle für Streit darstellte. Die resultierende Niederlage schien schwere Wunden zu hinterlassen, festigte aber auch die Entschlossenheit für die Revanche dieses Jahr!
Es sollte dieses Mal anders laufen. Schon beim gemeinsamen Warmlaufen der Schüler wurde Geschlossenheit gezeigt. Auch hatte man – wie so oft im Leben eines Schülers – sich ein Beispiel an den Lehrkräften genommen. Diese waren im vergangenen Jahr einheitlich in Trikots aufgelaufen und so tat man es ihnen gleich. Vom Schmerz der Niederlage war nichts mehr zu spüren. Zeit heilt wohl wirklich alle Wunden, denn schon vor dem Spiel zeigte man sich sportlich fair und lieh den Lehrern ein Paar Torwarthandschuhe!
Nach Anpfiff durch Schiedsrichter Dominik Otte (Q12) ging es sofort zur Sache. Sportlehrer Johannes Müllner setzte die Abwehr der Schüler immer wieder unter Druck und zwang die Schüler in die Defensive. So musste auch bald der Unparteiische seine Urteilsvermögen unter Beweis stellen und einen Elfmeter für die Lehrer geben. Was als nächstes geschah, hätte jedoch niemand ahnen können. Latte? Nein. Pfosten? Nein! Souverän verwandelte der Sportlehrer Florian Heumann den Elfmeter; eigentlich eine Trivialität. Nein, was niemand erahnen konnte, war die Reaktion der Zuschauer auf diesen Treffer. Die gesamte Schülerschaft hatte sich für dieses Spiel der Königsklasse auf der Tribüne versammelt und fieberte mit. Vielleicht lag es am ersten Treffer des Spiels, oder vielleicht lag es am Adrenalin aus ihren eigenen Tribulationen bei den Turnieren – oder wurden sie gar durch den Kommentar von Uwe Reineke am Mikrofon erst so angeheizt, dass sie zu dieser Tat fähig waren? Denn als Herr Heumann seinen Elfer verwandelte, entlud sich die im Stadion aufgebaute Spannung mit einem Mal und das Feld wurde von überschwänglichen Gratulanten gestürmt, die den Torschützen umringten. Wer hätte gedacht, dass sich so viele der Schüler auf die Seite der Lehrer schlagen würden? Es dauerte ein paar Minuten, bis wieder Ordnung auf dem Platz herrschte und das Spiel wieder aufgenommen werden konnte. Die Schüler zeigten sich unnachgiebig – vielleicht auch geeint durch ihren Ärger über die schwerwiegende Schiedsrichterentscheidung – und kämpften weiter. Schon bald konnten auch sie eine brenzlige Situation im Strafraum der Lehrer herbeiführen, die nur mit einem Foul geklärt werden konnte. Den resultierenden Elfmeter versenkte Kilian Angrick (2. Schülersprecher, Q11) ohne mit der Wimper zu zucken. Das Tor war ein würdiger Lohn für seine zentrale Rolle im Spielaufbau der Schüler und glich zum 1:1 Halbzeitstand aus. So hielt er die Hoffnung der Schüler am Leben, dieses Jahr erhobenen Hauptes vom Platz zu gehen.
In der Halbzeitpause mussten die Lehrer verletzungsbedingt etwas umstellen. Spielführer Andreas Edenharter, der seinen Kasten mit ungeahnten Paraden sauber gehalten hatte (Ausnahme: Elfmeter), sowie Klaus Pipereit, der zum Dank seiner (ehemaligen) Kollegen und zur Begeisterung der Schülerschaft nochmal angetreten war, hatten sich beide eine Oberschenkelzerrung zugezogen und mussten ausgewechselt werden. Nach Wiederanpfiff ging es dann Schlag auf Schlag. Tennis-Star Ivan Mikhaylov (Q12) traf nach einer Minute für die Schüler zum 1:2. Dieser Vorsprung wurde in wenigen Minuten zu einem 1:4 ausgebaut. Torschützen waren Leopold von Wallenberg Pachaly sowie Kilian Angrick mit seinem zweiten Treffer. Beim Zelebrieren jedes einzelnen Tores zeigten die Schüler aufs Neue, dass in ihrer gründlichen Vorbereitung auf das Derby auch der Torjubel eine zentrale Rolle gespielt hat. Was war passiert bei den Lehrern? Die Verantwortung im Torwartwechsel zu suchen wäre zu einfach, waren es doch Fehler im Feld, die zu den Toren führten. Vielleicht lag es auch an der pandemiebedingten Absenz von Schulleiter Hubert Hering, der im vergangen Jahr kräftig mitgemischt hatte und dieses Jahr einfach fehlte? Oder hatten die Lehrer Mitleid mit ihren Schülern und wollten sie nicht nochmal verlieren lassen? Letzteres können wir vermutlich ausschließen; ein geschenkter Sieg hätte ja auch keinen Wert. So machten sich die Lehrer an die Aufholjagd und erhöhten erneut den Druck nach vorne. Bald traf auch Johannes Müllner zum 2:4 und ließ auf weiteren Erfolg hoffen. Doch es sollte anders kommen. Das Spiel kam zu einem jähen Ende, bei dem der Abpfiff durch den Schiri nur eine Formalität war: Das vorzeitige Ende des Spiels wurde durch den Oberammergauer Platzwart herbeigeführt, der gegen 13 Uhr gewissenhaft sicher stellen wollte, dass alle Passionsspieler das Gelände zeitig verlassen können. So konnten die Lehrer ihre Aufholjagd natürlich nicht fortsetzen und unterlagen diesmal den Schülern beim Endstand 2:4. Wir alle freuen uns auf eine Neuauflage im Jahr 2023.
Dank
Die Fachschaft Sport hat wieder einmal unter Beweis gestellt, dass sie aller logistischen und meteorologischen Schwierigkeiten zum Trotz diesen Tag des Sports sehr gut organisiert haben. Auch der Q11 danken wir für die Unterstützung in der Durchführung des Tags des Sports als Schiedsrichter und Verköstiger. Der Schulsanitätsdienst hat – wie immer – zuverlässig jede körperliche Verletzung behandelt. Vielleicht können sie diese Kompetenz in den nächsten Jahren auch auf den verletzten Stolz so mancher Sportler erweitern? Besonderer Dank gilt auch unserem Stadionkommentator Uwe Reineke, der nicht nur den Spielverlauf dramatisch begleitet hat, sondern dem Publikum auch philosophische Fragen zugetraut hat: „Kann eine (Frau) Fuchs tigern?“. Zu Schluss auch nocheinmal Danke an „Altettaler“ Klaus Pipereit und Julian Schwarz (Absolvia CIII), die aus Verbundenheit zu Schule noch einmal beim Fußballspiel eingesprungen sind.
Andreas Edenharter
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