Diskussionsrunde mit Herrn Florian Streibl, MdL

Am Mittwoch, den 27.04.2022, wurde uns die Möglichkeit, wenngleich aufgrund der Corona-Pandemie auch etwas später als geplant, geboten, eine Diskussionsrunde mit dem Landtags-Abgeordneten Herrn Florian Streibl zu führen.

Der gebürtige Oberammergauer ist nicht nur Mitglied des Bayerischen Landtags, sondern auch Fraktionsvorsitzender seiner Partei „Die Freien Wähler“. Seit 2008 ist er bereits MdL (Mitglied des Landtags). Zusätzlich engagiert sich der ausgebildete Jurist aber auch in vielen weiteren Bereichen, wie zum Beispiel in der Kinderkommission, bei Hochschulprojekten oder gar beim Thema Energiewende und Energiegewinnung.

Vor Beginn unseres Gesprächs erlebten wir im Rahmen unseres Sozialkunde-Unterrichts zunächst einen virtuellen Rundgang durch das Maximilianeum – als Ersatz für die pandemiebedingt entfallene Exkursion nach München. Nach diesem digitalen Ausflug „mit Vinzenz und Irene“, wie es auf der Homepage des Bayerischen Landtags heißt, war es uns dann noch möglich, unsere bereits vorbereiteten Fragen nochmals zu studieren und uns auf das tagesaktuelle Geschehen einzustimmen.

Nach Ankunft von Herrn Streibl begann schließlich um 11.00 Uhr die Veranstaltung. Alle waren gespannt, welche Themen angeschnitten und welche Fragen beantwortet werden würden. Nachdem Herr Streibl sich vorgestellt und Informationen zu seinem Lebenslauf, also beispielsweise zu seinem Theologie- und Jurastudium, gegeben hatte, sowie über seinen Arbeitsalltag als Fraktionsvorsitzender im Landtag berichtete, begann die Diskussion ohne Verzögerung. Gestellt wurden Fragen aller Art, ob eher persönlich, allgemein oder kontrovers. Alles war vertreten und interessant anzuhören.

Zu der Frage, wie viel Planung und wie viel Spontanität in seinem Arbeitsalltag zugegen wären, konnte Herr Streibl beispielweise berichten, dass Letzteres als eher selten einzustufen sei und er erklärte uns, dass er immer einen meist vollen Terminkalender auf seinem Handy hätte.

Eine weitere, eher persönliche Frage war, welche Eigenschaften einen Politiker zu einem ‚guten Politiker‘ machen würden. Ohne Umschweife lieferte er uns die Antwort: Ehrlichkeit, Standhaftigkeit und, gerade im christlichen Sinne, die Kardinaltugenden (Weisheit, Gerechtigkeit, Besonnenheit und Tapferkeit) als elementar wichtige Eigenschaften.

Auch die Frage, ob er selbst eine Art ‚Motto‘ für seinen Beruf hätte, konnte er sehr gut beantworten. Sein Ziel ist es, dem Menschen gerecht zu werden und zukunftsorientiert zu handeln, denn mit jedem Menschen wäre ein Neuanfang möglich.

Wenn man die Reaktionen unserer Klasse auf seine Worte deutet, kann ich zum Schluss kommen, dass nicht nur ich positiv erstaunt war von seinen Antworten.

Ein sehr aktuelles und vor allem außenpolitisch relevantes Thema stellt der Ukraine-Russland-Krieg dar. Von Fragen, ob Waffenlieferungen in die Ukraine berechtigt oder unberechtigt seien, bis hin zur Frage, welche direkten Auswirkungen dieser Konflikt auf sein Amt hätte, wurde Vieles diskutiert. Gerade die Problematik der alternativen, statt russischen Energieversorgung, sowie die Aufnahme vieler Geflüchteter stellen für uns Bürger*innen große Veränderungen dar, weshalb wir besonders in diesem Bereich viele Fragen und Anliegen äußerten. Eines ist uns dabei allen definitiv bewusst geworden: es muss etwas getan werden und Lösungen in einer funktionierenden Demokratie zu finden, heißt, wie Herr Streibl verdeutlichte, vor allem kommunizieren.

Des Weiteren wurde u.a. auch über das Thema ‚Wahlrecht ab 16‘ gesprochen. Er selbst, wie auch seine Partei, sind bei diesem Punkt dafür, dass Jugendliche ab 16 Jahren wählen sollten. Bei der Diskussion waren wir uns darüber einig, dass ein Wahlergebnis dann mehr durch die Jugend beeinflusst sein würde, und dass das mit Sicherheit Vorteile für die jüngeren Generationen bringen könnte.

Auch nach den Möglichkeiten, einen möglichst gelungen Einstieg in die Politik zu haben, wurde gefragt. Welches Studium eignet sich denn nun besonders dafür, um Politiker zu werden? Hierfür eignen sich, Herrn Streibl zufolge, viele Ausbildungsmöglichkeiten, aber gerade Jura – für die vielen Gesetzes- und Verwaltungsangelegenheiten – und Theologie – für ein ethisch-moralisch richtiges und zielbewusstes Handeln – wären gewinnbringend. Man solle aber immer einen ‚Plan B‘ zur Hand haben, um in seiner Existenz auch unabhängig von der politischen Arbeit zu bleiben.

Am Ende der sechsten Stunde bedankten die beiden Klassensprecher bzw. der Schülersprecher Fedor sich im Namen der ganzen Klasse und im Namen von Frau Schmid bei Herrn Streibl für die sehr interessante Diskussionsrunde und überreichten ihm Geschenke als zusätzliches Dankeschön. Ein gemeinsames Erinnerungsfoto im Innenhof unserer schönen Schule markierte schließlich das Ende unserer Veranstaltung zu den Themen ‚Politik‘ und ‚Bayerischer Landtag‘.

Zusammenfassend war die Diskussionsrunde mit Herrn Streibl eine große Bereicherung für uns und es hat definitiv Spaß gemacht, mit ihm über so viele Themen zu sprechen und dabei gemeinsam Neues zu erfahren.

Um diese Erfahrungen reicher, freuen wir uns daher schon auf die Berlinfahrt in der Q12, bei der wir wieder mit Politikern ins Gespräch kommen werden.

Lisa Richter, Klasse 10

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